Pflanzenbotschafter Hanspeter Faas im Portrait

„Deutsche Gartenbau-Gesellschaft – eine der dringendsten Aufgaben unserer Zeit ist der Erhalt der biologischen Vielfalt in Deutschland.“
.
Name: Hanspeter Faas
Pflanzenbotschafter seit: 2011
Derzeit beschäftigt als:
Geschäftsführer Bundesgartenschau Heilbronn 2019 GmbH
Meine schönste Geschichte mit Pflanzen:
Ab Ende Mai 2011 hat mich der ‚Kirschwalk‘ auf der Bundesgartenschau Koblenz 2011 immer mehr angelockt. Denn da begannen die Kirschen im BUGA Projekt Mittelrheinkirschen allmählich reif zu werden. Wir hatten es im Vorfeld der BUGA 2011 geschafft, über 50 verloren geglaubte Kirschsorten auf dem Gartenschau-gelände anzupflanzen. Ich habe noch nie so viele unterschiedliche Kirschen gesehen und geschmeckt. Ganz wasserhelle, tief dunkelrote, fast schwarze, kleine, runde, saftige und natürlich auch die herzförmigen Kirschen, die wir uns als Kinder immer über die Ohren gehängt haben. Ich liebe Kirschen. Kirschen gelten ja als Symbol der Liebe und der Leidenschaft. Auf der BUGA 2011 habe ich erlebt, wie unterschiedlich sie sind.
Wie ich zum Garten gekommen bin:
In meiner Heimat im südlichen Baden hat praktisch jeder einen Garten. Als Kind war ich immer draußen. Ich mochte den Geruch von Gras, von Erde und im Herbst den von frisch geernteten Äpfeln und Kartoffeln. Für mich lag es deshalb nahe, Gärtner zu werden. Ich wollte dabei mitwirken, wie sich ein Garten im Laufe der Jahreszeiten verändert, wie Pflanzen wachsen und gedeihen. Bis heute genieße ich das Gestalten meiner privaten grünen Umgebung, das Arbeiten in meinem Garten. Vor allem jedoch empfinde ich es als Geschenk, dass es mir beruflich seit vielen Jahren möglich ist, als Geschäftsführer von Landes- und Bundesgartenschauen urbanes Leben und vielseitig gestaltete Garten- und Naturräume so ineinander zu verweben, dass sich damit die Lebensqualität und das Klima für die Bewohner in den Städten auf lange Sicht nachhaltig verändert und verbessert.
Pflanzen und Gärten machen Menschen glücklich, weil…
Für den Dichterfürsten Johann Wolfgang von Goethe(1749-1832) war sein Garten in Weimar Zeit seines Lebens ein beglückender und wohltuender Ort: „Es ist eine herrliche Empfindung dahausen im Feld allein zu sitzen“ schrieb er am 17. Mai 1776 an Augusta Louise zu Stolberg-Stolberg. Kurz zuvor hatte er seinen Garten mit Gartenhaus erworben. In Deutschland scheinen viele Menschen ähnlich zu fühlen wie der Gartenfreund Goethe. Schätzungsweise 40 Millionen Gärten und Balkone sprechen hier eine eindeutige Sprache. Und die Zahl der Garten- und Pflanzenliebhaber steigt. Immer mehr Menschen suchen ihren Ausgleich im Gärtnern und immer häufiger greifen auch jüngere Menschen zu Hacke und Blumenkelle. Lag das Durchschnittsalter von Kleingartenpächtern vor 10 Jahren bei 56 Jahre, sank er laut ARD Themenwoche „Zum Glück“ 2013 auf 47 Jahre. Offenbar brauchen wir in unserer schnelllebigen Zeit mehr denn je den gleichförmigen und gleichbleibenden Rhythmus des Werdens und Vergehens, den von uns nicht zu beeinflussenden Wechsel der Jahreszeiten, den wir in unseren Gärten oder mit unseren Balkonpflanzen erleben können. Gärtnern scheint uns gut zu tun und uns in uns selbst zu verankern. Wissenschaftler wissen längst, wie positiv sich das Hegen und Pflegen von Pflanzen auf unsere Psyche und unsere Gesundheit auswirkt. Unsere Gärten und unsere Balkone sind Fitnesscenter an der frischen Luft, und die Tätigkeit im Freien lässt uns beweglich bleiben und trainiert viele Muskeln in unserem Körper gleichzeitig. Gartenarbeit baut Stress ab, lässt uns unseren beruflichen und privaten Ärger vergessen und macht uns zufriedener und gelassener. Vielleicht, weil wir tief in uns das Wissen verankert haben, dass wir ohne Pflanzen nicht überleben können. Es sind die Pflanzen, die uns unsere Nahrung liefern, die das Klima beeinflussen und die Bestandteil des Kreislaufs des Wassers auf der Erde sind. Jedes Mal wenn wir etwas pflanzen, vertrauen wir darauf, dass es wächst, dass sich daraus etwas Neues entwickelt. Gärten machen uns glücklich, weil sie uns dabei helfen, unsere Chancen zu sehen und uns Mut machen, weiter zu gehen auch wenn uns nicht alles gelingt. Gleichzeitig und unsentimental erzählen sie uns auch, dass zwar alles ein Ende hat, das jedoch in jedem Ende immer ein Anfang steckt. Womöglich hat dies der Nobelpreisträger für Literatur und Philosoph Rabindranath Thakur (Tagore) (1861-1941) gemeint, als er schrieb: "Narren hasten, Kluge warten, Weise gehen in den Garten."
Meine liebste Landschaft…
…sind die Alpen. Im Sommer erfreut mich die flirrende Luft über den saftigen Almwiesen, die übersät sind mit den farbigen Tupfern der blühenden Pflanzen, das leise Gurgeln der kleinen Bächen, die sanft ins Tal fließen, das gleichförmige Bimmeln der Kuhglocken. Im Winter ist es der knackige Schnee und ein strahlende Sonne am blauen Himmel. Für mich sind die Alpen zu jeder Jahreszeit eine ganz besondere Landschaft.
Was macht der Garten mit mir?
Mein eigener Garten ist für mich ein Ort, in dem ich mich auf mich besinnen kann. Für mich ist er auch ein Ort für Begegnungen, für fröhliche und gemütliche Stunden mit meiner Familie und meinen Freunden. Und erlebnisreiche Gartenräume, wie wir sie für Bundes- und Landesgartenschauen entwickeln, erfüllen mich mit Freude, und das Wissen, dass nicht nur wir, sondern die Generationen nach uns von unserer Arbeit und unserem Gestaltungswillen profitieren, das macht mich stolz.
„Deutsche Gartenbau-Gesellschaft – eine der dringendsten Aufgaben unserer Zeit ist der Erhalt der biologischen Vielfalt in Deutschland.“
Aktuelle Projekte:
Bundesgartenschau Heilbronn 2019
Kontakt:
Homepage:
http://www.buga2019.de/
Bundesgartenschau Heilbronn 2019 GmbH | Marktplatz 7 | 74072 Heilbronn
Telefon +49 7131 27 14 – 0 |
Telefax +49 7131 27 14 – 10
Das Gartenwetter für Freizeitgärtner
Eine Kooperation des Deutschen Wetterdienstes und der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft 1822 e.V.
GartenTor - Der grüne Kanal Deutschlands
Aktueller denn je:
Die Grüne Charta von der Mainau!
Bleiben Sie in Kontakt mit uns