Die 9. Arbeitssitzung der BundesArbeitsgemeinschaft PflanzenSammlungen (BAPS) am 17. März 2016 war mit rund 30 Teilnehmern, darunter private Pflanzensammler, Gartenwissenschaftler, Vertreter der Pflanzenliebhaber-Gesellschaften, der Botanischen Gärten und der Deutschen Genbank Zierpflanzen, gut besucht.
Das Netzwerk Pflanzensammlungen ist mit nun 350 Mitgliedern, 140 in der Datenbank eingetragenen Pflanzensammlungen und 69 unterstützenden Partnern deutlich gewachsen und erfährt große Akzeptanz bei den Zierpflanzensammlern und Pflanzenzüchtern. 13 Sammlergärten sind mit der Schautafel des Netzwerkes Pflanzensammlungen ausgezeichnet worden, aktuell das sich in Zepernick befindliche Lehrsortiment der Humboldt-Universität zu Berlin. Auch dieses Jahr wird die Spiegelung der Stechpalmen von Hans-Georg Buchtmann aus Varel an den dafür ausgewählten Standorten Mestlin und Bomlitz fortgeführt. Eine umfangreiche Salbeisammlung der Anfang des Jahres geschlossenen Gärtnerei Warschun konnte über das Patenschaftsprogramm an den Botanischen Garten Hamburg übermittelt und in die bereits bestehenden Salbeibestände integriert werden. Für den 29. und 30. April findet in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft der Staudenfreunde eine Pflegeaktion für den Landgarten Frank bei Heppenheim statt, um die Pfingstrosensammlung der 2010 verstorbenen Gartengestalterin aus dem Dornröschenschlaf zu wecken.
Die Deutsche Genbank Zierpflanzen (DGZ) baut über unterstützende und sammlungshaltende Partnerschaften ihre Teilnetzwerke weiter aus. Die Gesamtkoordination erfolgt über das Bundessortenamt (BSA). Zur DGZ zählen neben dem Netzwerk Pflanzensammlungen, die Deutsche Genbank Rhododendron mit 52 Partnern, die Deutsche Genbank Rose mit 22 Partnern, die Genbank für samenvermehrte Zierpflanzen und die Genbank für vegetativ vermehrte Zierpflanzen. Neu entwickelt wurden die DGZ-Leitlinien mit umfangreichen Informationen zur Struktur und Zielen der DGZ. Evaluierungskriterien zur Bewertung von Sammlungen der DGZ und Möglichkeiten zur Mitarbeit werden erläutert. Die Leitlinien der DGZ sind abrufbar unter http://www.bundessortenamt.de/internet30/fileadmin/Files/PDF/DGZ_Leitlinien.pdf. Auch dieses Jahr überreichte das BSA an zwei Netzwerkakteure die Urkunde zur unterstützenden Partnerschaft. Ausgezeichnet wurden die Aurikel- und Pelargoniensammlerin Katharina Kaltenbach und der Loki-Schmidt-Garten (Botanischen Garten der Universität Hamburg) für seine Salbeibestände, vertreten durch den Technischen Leiter, Volker Köpcke.
Über Sortenvielfalt der Gattung Salvia und seiner Verwendung als Heil- und Zierpflanze trug der Salbeispezialist Frank Fischer vor. In seiner Gärtnerei Franks Salvias und im Freiland in Umkirch kultiviert er über 400 Salbeiarten und kennt die meisten Pflanzen vom Naturstandort. Salbei gehört zu den artenreichsten Gattungen und wächst als Bodendecker, Staude, Kraut, Strauch oder baumartig. Bislang wurden 900 Arten entdeckt. Frank Fischer leistet mit seinen fundierten botanischen Kenntnissen einen wichtigen Beitrag, Salbeiarten zu bestimmen. Oft werden schon beim Einkauf, Pflanzen mit falschem Namen angeboten und in den Umlauf gebracht.
Gute Nachrichten überbrachte Wolfgang Ritschel, stellvertretend für die Deutsche Dahlien-, Fuchsien-, und Gladiolen- Gesellschaft e.V. (DDFGG). Die Sammlung „Historische Dahlien“ im Dahlienzentrum Bad Köstritz soll zur Bestandsicherung über die Gartenbaufirma Schwieters in Ledgen und in der Gärtnerei Waldhaus in Lützelfluh gespiegelt und als Teilnetzwerk in das Netzwerk Pflanzensammlungen integriert werden. Die Dokumentation wird über die DDFGG zusammengestellt und eine jährlich aktualisierte Bestandsliste an das Netzwerk Pflanzensammlungen weitergegeben. Erfasst sind bislang 106 namentlich bekannte, über 50 Jahre alte historische Sorten, die auch zum Teil in deutschen Gartenkatalogen erwähnt sind. Nicht in der Erfassung enthalten sind die Bestände von Hobbysammlern und aus den Dahlienparks. Besonders wertvolle aktuelle deutsche Sorten sollen in einer eigenen Sammlung gesondert erfasst werden.
Es wäre wünschenswert, wenn das Projekt der DDFGG Nachahmer aus den Reihen der Pflanzenliebhaber-Gesellschaften erfahren könnte. Aktuell hat sich innerhalb der Gesellschaft der Staudenfreunde die Fachgruppe Helleborus gebildet, vielleicht ja auch als zukünftiges Teilnetzwerk im Netzwerk Pflanzensammlungen.
Ebenfalls zu Gast war Brigitte Wachsmuth, bekannte Buchautorin für die Geschichte der Gartenblumen, die die Datenbank des Netzwerkes Pflanzensammlungen intensiv auf Dopplungen, falsche Einträge und korrekte botanische Schreibweisen überprüfte. Zur Diskussion stellte Sie Vorschläge zur einheitlichen Erfassung von Sammlungsdaten und Aktualisierung botanischer Bezeichnungen für eine zukünftige Handhabung der Datenbank. Schnell einigten sich die Experten auf eine gemeinsame Erfassungsweise, die noch mit dem europäischen Suchsystem EURISCO abgeglichen wird und für den Sammler als Hilfe zur Verfügung stehen soll.
DGG 1822 e.V.
Foto 1: Teilnehmer der 9. BAPS-Sitzung, 17.3.2016 in Berlin, Bildquelle: SvR/DGG 1822 e.V.
Foto 2: Urkundenverleihung an unterstützende Partner, von links nach rechts: Katja Näthke (BSA), Katharina Kaltenbach (Gärtnerei Kaltenbach), Volker Köpcke (Botanischer Garten Hamburg), Bettina de la Chevallerie, (Netzwerk Pflanzensammlungen), Bildquelle: Anselm Bohley
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