Berlin, 28.7.2016 - Sinnflutartige Regenfälle verbunden mit schweren Verwüstungen treten seit einigen Jahren auch in Deutschland immer häufiger auf. Durch die zunehmende Bodenversiegelung in öffentlichen und privaten Grünflächen verstärken sich die Auswirkungen der Regenmassen enorm und verursachen hohe Schäden. Die Deutsche Gartenbau-Gesellschaft 1822 e.V. fordert daher vielfältig bepflanzte Grünflächen und Gärten auf biologisch belebten Böden, die viel Regenwasser speichern können.
War bislang der Süden Deutschlands von sinnflutartigen Regenfällen betroffen, so traf es gestern mit Berlin die größte Stadt Deutschlands. Und die Ausmaße waren gewaltig. Binnen zwei Stunden fielen lokal 30 bis 40 Liter Regen pro Quadratmeter. Innerhalb kürzester Zeit standen ganze Straßenzüge unter Wasser, Bahn- und Straßentunnel wurden geflutet und Häuserkeller liefen voll. Wetterexperten sehen in der vorangegangenen Trockenphase die Hauptursache für die schweren Schäden, denn dadurch konnte das Wasser nicht schnell genug abfließen.
Aus Sicht von DGG-Vizepräsident Werner Ollig trägt jedoch die zunehmende Bodenversiegelung von öffentlichen und privaten Grünflächen eine gravierende Mitschuld daran, dass Starkregenereignisse solche Ausmaße annehmen können: „Versiegelte Flächen lassen kein Wasser durch, und das muss dann oberirdisch abfließen und führt bei Starkregen zu Überschwemmungen. Auch unter den mit Plastikvlies und Steinen abgedeckten "Schottergärten" findet man ein eingeschränktes und verarmtes Bodenleben. Solche Flächen verlieren ihre Funktion als Wasserspeicher. Wir brauchen - gerade in den Städten - vielfältig bepflanzte Grünflächen, Hausgärten auf biologisch belebten Böden, die viel Regenwasser speichern können. Denn nur biologisch-aktive Böden bieten wirklich Schutz gegen Regenmassen!“
Landschaftsarchitekt und DGG-Präsidiumsmitglied Prof. Klaus Neumann appelliert an die politischen Verantwortlichen in der Städteplanung: „Wegflächen bieten, bei Auswahl geeigneter Materialien, ein hohes Versickerungspotenzial. In Privatgärten sind Natursteinpflaster, Mulchwege oder auch Rasenwege eine gute Alternative zu klassischen Betonsteinwüsten. Die DGG setzt sich bereits seit 2010 mit seiner Kampagne "Mehr Pflanzenvielfalt in Deutschlands Gärten!“ für eine vielfältige Grün- und Gartengestaltung in Deutschland ein. Darüber hinaus fordern wir einen weiteren Ausbau von begrünten Dächern als Wasserspeicher, Sauerstoffproduzent und Feinstaubfilter.“
Foto von http://www.pixelio.de
Das Gartenwetter für Freizeitgärtner
Eine Kooperation des Deutschen Wetterdienstes und der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft 1822 e.V.
GartenTor - Der grüne Kanal Deutschlands
Aktueller denn je:
Die Grüne Charta von der Mainau!
Bleiben Sie in Kontakt mit uns