Mary Keen.
Mit Fotografien von Tom Hatton.
Aus dem Englischen von Maria Gurlitt-Sartori.
Eythrope – der legendäre Garten der Rothschilds.
 Gärtnern in Vollendung.
978-3-421-03996-5
www.dva.de
€ 49,99
|
Eythrope – der legendäre Garten der Rothschilds.
 Hochwertiges Foto auf dunkelblauem Leinen, weißer Prägedruck, zwei mattglänzende Satinlesebändchen, schweres Kunstdruckpapier, exquisites Thema: der legendäre Garten Eythrope der Rothschilds in England, ein großer ummauerter an das herrschaftliche viktorianische Schloss der Rothschilds in Waddesdon angrenzender Privatgarten, seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert in der Hand der Bankiersfamilie und von der gefeierten Gärtnerin Mary Keen zu neuem Leben erweckt. Wenn man dieses voluminöse Buch in den Händen hält, ist der erste flüchtige Eindruck der eines teuren Coffeetable-Geschenkbuchs wie es viele andere Bücher über Gärten auf dem Markt gibt. Welch ein Irrtum!
Keine Frage, tolle Bilder, tolles Layout, toller Garten – ABER: Die 304 Seiten zwischen diesen Buchdeckeln sind gespickt mit gärtnerischem Praxiswissen auf einem unglaublich hohen Niveau, das einem beim Lesen fast schwindlig wird. Kostprobe gefällig? Im Kirschenhaus werden vier verschiedene Sorten Kirschbäume in 60 cm großen Tontöpfen gezogen. Nach einem bewährten Verfahren aus dem 19. Jahrhundert formen die Gärtner jedes Jahr im Februar aus gleichen Teilen lehmhaltiger Erde von Maulwurfshügeln und strohhaltigem Mist einen nährstoffreichen Kragen, der sich um die Stämme legt und in den die Wurzeln hineinwachsen. Nicht Bienen bestäuben die Kirschblüten (Insekten sind viel zu unzuverlässig, fliegen mal und dann wieder nicht), sondern jeden Tag um 12 Uhr eine Gärtnershand mit einem Kaninchenschwanz; ein Pinsel aus Eichhörnchenhaar würde sich genauso eignen. Um abschätzen zu können, ob die Erde gewässert werden muss, genügt nicht die Fingerprobe, nein, im Garten Eythrope klopft man mit einem Hammer aus Buchsbaumholz gegen den Topf – genauso sorgfältig werden Mikroklima, Luftfeuchte, Düngen, Pinzieren auf die genaue Entwicklung der Kirschen abgestimmt. All diese nicht gekannten Feinheiten übers Kultivieren kann man nicht nur lesen, sondern bekommt es in ästhetischen Schwarzweißfotos auch Schritt-für-Schritt gezeigt – um es gleich im eigenen Garten umzusetzen (oder auch nicht). Brillante großformatige Farbfotos, teilweise auf ausklappbaren Tableaus, zeigen die Perfektion des Gärtnerns in Gartenszenen und Pflanzenbildern.
So geht es weiter durch den Garten Eythrope und immer öffnen sich neue Schatzkisten jahrhundertealter bewährter Gartenpraxis, von der Kultur der Äpfel, Birnen und Aprikosen zu Tomaten, Paprika und Gurken, Kräutern, Pelargonien, Rosen, Dahlien, Zwiebelblumen, Topfpflanzen, Formschnitt und selbst im Kapitel über die passionierten Pflanzensammlungen – ja, die gibt es auch in Eythrope: 200 verschiedene Primeln im Aurikeltheater, 50 Typen von Salbei, Nerinen, Schneeglöckchen – erfährt man Atemberaubendes über die wirklich hohe Kunst des Gärtnerns. Staunend ob dieses wunderlichen Mikrokosmos an gärtnerischem Tun sitzt der Leser in seinem Sessel, schlägt Seite um Seite auf, schüttelt den Kopf ob mancher Wunderlichkeit und nimmt den einen oder anderen Tipp mit, ich zum Beispiel werde im Stangenbohnenbeet die alten Bambusstangen durch Haselstöcke ersetzen (passender für den europäischen Garten) und Rotkohlköpfe mit Stängelansatz an Schlingen aus Schnur im dunklen Keller aufgehängt lagern.
Fazit: Absolut lesens- und sehenswert für jeden mit Interesse am Garten, egal ob Gartenhistoriker, Gärtnermeister, Hobbygärtner oder Gartenliebhaber. Großartig! (BO)
|
Margot Spohn & Roland Spohn
Blumen und ihre Bewohner. Der Naturführer zum reichen Leben an Garten- und Wildpflanzen.
978-3-258-07905-9
www.haupt.ch
€ 29,90
|
Blumen und ihre Bewohner.
Schon Maria Sybilla Merian hatte im Übergang vom 17. zum 18. Jahrhundert die Insekten Surinams jeweils auf ihren spezifischen Wirtspflanzen dargestellt, in allen Stadien ihrer Verwandlung, der Metamorphose. Diesen Kontext würde man heute ökologisch nennen, er machte MERIAN einstmals berühmt: „Blumen und ihre Bewohner“, das in 1. Auflage 2015 bei HAUPT erschienene Werk will einen ,veränderten‘ Blick und ein tieferes Verständnis für die Lebenswelt der Natur eröffnen. Getitelt als „Naturführer zum reichen Leben an Garten- und Wildpflanzen“ regt es an, der Natur mit offenen Augen zu gegenüber zu treten, auf kleine und kleinste Details zu achten und sich die Frage zu stellen: Warum ist das (Nicht-)Gesehene eigentlich so?
Das Autorenpaar Margot und Roland Spohn setzt mit seinem Buch auf ein Konzept, das – bei uns recht gut bekannte – Pflanzen mit ihren „Bewohnern, Freunden und Feinden“ in einen attraktiven Aufmerksamkeitsfokus rückt. Sie betrachten bewusst jeweils „eine einzige Pflanze“ (76 Arten insgesamt) und betonen, dass ihr Vorgehen nicht auf enzyklopädische Vollständigkeit, sondern vor allem auf das Entschlüsseln von ökologischen Zusammenhängen baut.
Nach einführenden Erörterungen folgt der Aufbau der Kapitel einem konstanten Muster, die Garten- und Wildpflanzen werden jeweils als „Lebensräume“ dargestellt: Zunächst wird die Pflanze mit ihren morphologischen Kennzeichen kurz vorgestellt. Zu keinem Zeitpunkt verwenden die Autoren dabei eine Fachsprache, die nicht auch von Laien verstanden werden könnte. Die dadurch entstehende Ungenauigkeit bei der Artbestimmung (und damit Verwechslungsgefahr mit ähnlichen Arten) nehmen die Autoren bewusst in Kauf. Auf die kurze Pflanzenmonographie folgt anschließend jeweils ein Abschnitt zur Ökologie, in dem dauerhafte oder vorübergehende Bewohner und Besucher vorgestellt werden. Anschaulich und mit vielen interessanten Details werden vor allem Insekten und ihr Verhalten beschrieben. Somit erschließt sich einem das Miteinander von Fauna und Flora oft mit einem überraschenden Effekt und gegenseitigen Nutzen. Die beigefügten zahlreichen, technisch hervorragenden Makrofotos und die sehr schönen, mehr als nur ergänzenden Illustrationen zeigen, wie vielfältig, bunt und einzigartig gerade das Leben im Verborgenen stattfindet.
Abgerundet und ergänzt werden die Ausführungen von Margot und Roland Spohn durch ein verständliches Glossar und zwei Seiten mit Literaturtipps und Internetquellen zum persönlichen Weiterlesen, -forschen und -entdecken.
Dieses Buch ist jedem, der sich mit der Natur beschäftigt, sehr zu empfehlen. Gärtner und Naturfreunde finden hier nützliches Hintergrundwissen zur Biodiversität. Aufgrund seiner einfachen, klaren Sprache und der zahlreichen Abbildungen ist das Werk allen ökologisch Interessierten zu empfehlen. All jene, die der Aufforderung, bei der Gartenarbeit oder beim nächsten Spaziergang genauer hinzuschauen und vernetzter wahrzunehmen, nachkommen wollen, werden sich über diese Lektüre freuen! (SW)
|
Clemens Alexander Wimmer
 Herausgegeben von der Bücherei des Deutschen Gartenbaus e.V.
Geschichte der Gartenkultur. Von Blumisten, Kunstgärtnern, Mistbeeten und Pomologien.
978-3-939629-35-1
www.lh-verlag.com
€ 39,80
|
Geschichte der Gartenkultur.
 Dieses Buch gehört in jede Bibliothek eines Gartenenthusiasten – und nicht nur in Deutschland. Hier wird die Geschichte der Gartenkultur anhand der Bestände der „Bücherei des Deutschen Gartenbaus“ erstmalig nachgezeichnet. Vielen Gartenpraktikern, sogar vielen Mitgliedern der verschiedenen Garten- und Landschaftsvereinen ist dieser Schatz von ungefähr 56.000 Büchern immer noch unbekannt. Die bereits 1822 von Berliner Gartenkünstlern auf Anregung von Peter Joseph Lenné gegründete Bibliothek wurde in den 1920er und 1930er Jahren unter Zusammenführung verschiedener Bestände zur Gartenbibliothek von ganz Deutschland entwickelt. Durch schwierige Zeiten hindurch haben Persönlichkeiten der Gartenbaugeschichte die Bibliothek zusammen gehalten, die seit 1965 unter dem Dach der Technischen Universität Berlin ihren Sitz hat. Dazu zählen neben Büchern die seit dem 19. Jahrhundert gesammelten Gartenzeitschriften, Klein- und Firmenschriften, Grafiken und Fotos, Autografen und Archive – ein Paradies für Gartenhistoriker!
Der 1936 gegründete „Verein Bücherei des Deutschen Gartenbaues“ verwahrt, verwaltet und vergrößert diese Bestände. Und sein momentan zweiter Vorsitzender und gleichzeitig der profundeste Kenner der deutschen Gartengeschichte, Clemens Alexander Wimmer, ist Autor dieses Gartenbuches. Und er hat es wie fast immer geschafft, ein begeisterndes Werk vorzulegen und Neuland zu betreten. Nicht ein mehrbändiges, großformatiges, alle Aspekte und Details berücksichtigendes Standardwerk für Spezialisten und Stubenhocker ist hier entstanden, sondern ein handliches, gut gegliedertes, abwechslungsreich bebildertes Überblickswerk für Laien und Experten. Für den ersten Einstieg und noch mehr für das Appetitmachen bedient sich Wimmer einer in England in den Geisteswissenschaften schon länger üblichen Methode des Reduzierens und Fokussierens. Die Tour d’ Horizont durch die Gartengeschichte wird nicht langatmig und allumfassend und ermüdend erzählt, sondern anhand von prägnanten Beispielen schlaglichtartig beleuchtet, ohne den Gesamtzusammenhang zu verlieren.
Neben einer untergliederten Einleitung wandert der Gartenbegeisterte in acht Kapiteln durch die Gartengeschichte der Jahrhunderte: vom Gärtnerberuf und der Pflanzenleidenschaft über Gärtnereien und Gartentechnik, über Gartenkunst und Obstbau bis zur Gartenzüchtung und der Gartenbücherei. Für jede Gartenzielgruppe lässt sich also ein Einstieg in die Lektüre finden. Die geschichtlichen Entwicklungen ziehen in jeweiligen Kapiteln aufgehängt an einem oder mehreren konkreten Beispielen aus den Beständen der Deutschen Gartenbaubücherei vorüber. Die Vielfalt der Gartenkultur wird somit in 135 Kurzessays lebendig, wobei die teilweise weißen Stellen gerne mit Text hätten aufgefüllt werden können – der Leser hätte ohne verlegerischen Mehraufwand mehr erfahren können. Das Buch und die Einzeltexte munden dem Leser, so wie beim Garten selbst der Genuss im Vordergrund stehen sollte. Das Ganze wird nach und nach mehr als die Summe seiner Teile: man wird hungrig auf mehr Informationen, mehr Geschichten, mehr Literatur, mehr Gärten – und einen Besuch der Deutschen Gartenbaubücherei.
Und falls es nun noch niemand gemerkt haben soll: die schwere Nachkriegszeit ist vorbei und eine der reichsten Nationen der Welt weiß sein monumentales Gartengedächtnis, die Deutsche Gartenbaubücherei, so stiefmütterlich zu behandeln. Sollten, ausgehend von dieser Gartenkulturgeschichte 2015 und dem bevorstehenden zweihundertjährigen Bestehen der Bibliothek und des Archivs 2022, die unterschiedlichen Garten- und Landschaftsverbände Deutschlands nicht in sich gehen? Wäre es nicht an der Zeit, die Berliner Bibliothek mit den Archiven der anderen garten- und landschaftsaffinen Vereine zu füllen, über die Verbände finanziell besser auszustatten und über eine gemeinsame Initiative eine langfristige Förderung der Bundesregierung zu erlangen? Die Bestände müssen dringend ihr Schattendasein verlassen, sie müssen Bibliotheks- und Ausstellungsbesucher begeistern, sie benötigen die entsprechenden Räume eines historischen Gebäudes – und keine getrennte Dachbodenaufstellung eines ,ungeliebten Entleins‘. Experten wie Laien würden es den Garten- und Landschaftsverbänden in Deutschlands danken, dass sie nicht nur für ihre Zukunft, sondern auch für ihre Geschichte Lobbyisten sind. Denn ohne Tradition wird es auch keine Zukunft geben – nicht in der Gartenkunst wie in der Gartenwirtschaft. Und an guten historischen Beispielen der engen Verflechtung von wirtschaftlichen und gartenkulturellen Interessen mangelt es in Wimmers Essays auch nicht. Das Buch zur Geschichte der Gartenkultur kann damit vielleicht und hoffentlich sogar mehr bewirken als nur gartenliterarischen Genuss. (CA)
|
Helmut Pirc
Enzyklopädie der Wildobst- und seltenen Obstarten.
978-3-7020-1515-2
www.stocker-verlag.com
€ 39,90
|
Enzyklopädie der Wildobst- und seltenen Obstarten.
Aronia, Kornelkirsche, Bocksdornbeere und viele andere werden in der Enzyklopädie der Wild- und seltenen Obstarten von Helmut Pirc, Leiter der Abteilung Gehölzkunde und Baumschulwesen an der Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Gartenbau in Wien-Schönbrunn, vorgestellt.
Schon das Inhaltsverzeichnis sowie die Danksagungsworte und das Vorwort des Autors geben einen Einblick in das zweijährige intensive Studium mit umfangreichen Recherchen in mehreren Ländern zu dem Thema. In der vorliegenden Enzyklopädie sind die Wildobst- und seltenen Obstarten den entsprechenden Pflanzenfamilien zugeordnet, insgesamt aus 23 Pflanzenfamilien mit den Zuchtformen und Sorten.
Dazu ein Beispiel:Die Esskastanie aus der Familie der Buchengewächse (bot. Name: Castanea sativa), natürlich verbreitet in Südeuropa und Kleinasien mit mehreren Sorten im Anbau, vorwiegend in den Mittelmeerländern.
 Castanea dentata              – Esskastanie aus dem östlichen Amerika
 Castanea crenata              – Esskastanie aus Japan
 Castanea millissina           – Esskastanie aus China
 Auf sieben Seiten im Buch gibt es hierüber Informationen.
Und: Es gibt sie noch, die fast vergessenen und doch so wertvollen seltenen Obstarten. Sehr verbreitet und beliebt ist die Kornelkirsche (Cornus mas), zu finden im östlichen und südlichen Niederösterreich, im nördlichen Burgenland sowie in Oberösterreich. Das Pielachtal im Mostviertel ist bekannt als ,Dirndltal‘. Dirndl ist einer von mehreren Namen für die Kornelkirsche. Â Die Österreicher stellen aus dieser Obstart Dirndlgelee, Dirndlmüsliriegel, Dirndlschnaps und weitere Produkte her.
Jeweils das letzte September-Wochenende feiern die Niederösterreicher den Dirndlkirtag. In Russland produziert man aus Kornelkirschen den Likör „Dernovka“, in Georgien wird Dirndlmarmelade gekocht, in Ungarn und in der Türkei gibt es landesspezifische Produkte aus dieser Wildfrucht. Neben der Wildform und ihren natürlichen Vorkommen sind im Buch alle bekannten Sorten der Kornelkirsche farbig abgebildet und umfangreich beschrieben worden, auch die Sorte „Hecoma“ – als Ergebnis der Züchtungsarbeit des Autors H. Pirc.
Der Anbau von Wildobst- und seltenen Obstarten liegt im Trend und hat bereits in den Kleingartenanlagen ganz zielgerichtet Einzug gehalten. Acebia, Speierling und Deutsche Mispel sind in Deutschland keine unbekannten Arten mehr und schon als Stadt- und Landschaftsbäume vertreten.
Pirc hat bewusst in seiner Enzyklopädie Obstarten vorgestellt, die in unserer Klimazone winterhart sind oder nur geringen Winterschutz benötigen.
Die vorliegende Enzyklopädie ist aktuell, es gibt zurzeit kein gleichwertiges Nachschlagewerk auf dem Büchermarkt.
Insgesamt betrachtet, ein anspruchsvolles Standardwerk mit exakter Gliederung, verständlichen Texten, vielen Abbildungen in hervorragender Qualität, Abbildungen auch verschiedener Sorten einer Art zum bildlichen Vergleich. (CH)
|
Spriessbürger.
 Handbuch für den Anbau von Gemüse und Salat in der Schweiz.
978-3-9524524-0-0
Spriessbürger Verlag
www.spriessbuerger.ch
€ 38,50
|
Spriessbürger
 Spriessbürger ist der Titel eines Handbuchs für den Anbau von Gemüse und Salaten in der Schweiz. Hier nennt man sie Rüebli und nicht Möhren, Stielmangold findet man unter "K" im Register, weil er in der Schweiz Krautstiel heisst. Für alle, die das auf Anhieb nicht verstehen, gibt es ein zweiseitiges Wörterbuch Schweizerdeutsch – Deutsch, denn der Inhalt des Buches ist auch in Deutschland gültig…
Bereits der Titel verrät: Das ist kein gewöhnliches Gartenbuch, sondern ein Handbuch, das man häufig in die Hand nehmen wird, weil es leicht zu lesen ist und trotzdem eine Fülle von Informationen enthält. Die Autoren Eveline Dudda und Klaus Laitenberger erklären, wie Gärtnern und Klimawandel zusammenhängen und dass es besser ist, sich bei den Aussaatterminen nicht am Kalender, sondern an den phänologischen Jahreszeiten zu orientieren. Weiterhin gibt es Wissenswertes: vom Anlegen der Beete bis zum Lagern von Gemüse, von der Jungpflanzenanzucht bis zum biologischen Pflanzenschutz. Konkrete Fruchtfolgebeispiele zeigen Gemüseernten rund um‘s Jahr auf und alte Gärtnerweisheiten werden in Bezug auf ihre heutige Gültigkeit auch einmal kritisch hinterfragt. Ausführliche Kulturanleitungen von über 50 Gemüse- und Salatarten – von Artischocke bis Zwiebel, von Asia-Salat bis Zuckerhut – machen Lust und Appetit auf knackiges, erntefrisches Gemüse.
Jedoch findet der Leser in diesem Gartenbuch vergeblich bunte Bilder, denn es ist kein Bilderbuch. Erst wer die praktischen Tipps aus dem Buch umgesetzt hat, wird mit bunter Gemüsevielfalt belohnt. Dafür gibt es ungewöhnliche Aufnahmen in schwarz-weiß von Zwiebel- und Pastinakensamen oder dem Inneren einer Zucchettiblüte.
Spätestens jetzt versteht der Leser auch die Bedeutung des Buchtitels, der bewusst und in Anlehnung an den ,Spiessbürger‘ als Inbegriff für Rückständigkeit und Engstirnigkeit verwendet wurde. In der heutigen Zeit, in der man rund um das Jahr jedes Gemüse der Welt billig kaufen kann, mag der Anbau von eigenem Gemüse für viele ebenfalls rückwärtsgewandt erscheinen. Zudem wenn noch auf chemische Dünger und Pflanzenschutzmittel verzichtet wird. Eveline Dudda und Klaus Laitenberger drehen den Spieß jedoch um und lassen die ,Spieße zu Bohnenstangen‘ werden. Für die studierten Gärtner ist der eigene Anbau variantenreicher Gemüsearten und -sorten weder altmodisch noch rückständig, sondern sehr sinnig, denn die eigene Ernte macht stolz, unabhängig und vor allem Freude.
Das in diesem Buch zusammengestellte Wissen soll dazu beitragen, dass (nicht nur) in der Schweiz –Â ob im Garten, auf dem Balkon oder im Hinterhof und egal ob im Tal oder in den Berggebieten –Â noch viel mehr leckeres, gesundes Gemüse in großer Arten- und Sortenvielfalt sprießt. Und wir uns auf eine bunte, ,erspriessliche‘ Garten-Zukunft freuen können! (BW)
|
Das Gartenwetter für Freizeitgärtner
Eine Kooperation des Deutschen Wetterdienstes und der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft 1822 e.V.
GartenTor - Der grüne Kanal Deutschlands
Aktueller denn je:
Die Grüne Charta von der Mainau!
Bleiben Sie in Kontakt mit uns